Texcare Textilmesse Frankfurt – mein Reisebericht

Texcare International – der Treffpunkt der Textilpflege

Mein Reisebericht – Thomas Speck.

Die Texcare International in Frankfurt am Main ist alle vier Jahre das Zentrum der globalen Wäscherei-, Reinigungs- und Textilservicebranche. Hier präsentieren Zulieferer und Dienstleister ihre Leistungsfähigkeit. Für die Besucher*innen ist sie Impulsgeber, Inspirationsquelle und echte Networking-Plattform.

So wird diese Messe auf der Homepage beschrieben. Ich find’s spannend, buche einen Flug, sowie ein Hotel in Frankfurt und hoffe auf viele Inspirationen und möglicherweise neue Kontakte oder Produkte.

Mittwoch 6. November 2024, erster Messetag.

Nachdem ich mit Bus, Zug und Flugzeug Frankfurt erreicht habe, suche ich den Shuttle-Bus zur Messe. Der Flughafen Frankfurt ist aber gross, sehr gross und ich finde den Bus natürlich nicht. So steige ich ins Taxi und lasse mich zur Messe chauffieren (rund 13km). Die rund 15-minütige Fahrt hat mich immerhin 46 Euro gekostet, was mir doch etwas übertrieben erscheint. Der Taxichauffeur kassiert das Fahrgeld, lässt mich aussteigen und braust davon. Etwas erstaunt stehe ich auf dem Gehsteig, denn von der Messe sehe ich hier weit und breit nichts. Doch dann entdecke ich einen Wegweiser Richtung Messe. Aha, denke ich, ein kurzer Fussmarsch tut nach der bisherigen Reise grad gut. Der kleine Spaziergang dauert dann jedoch immerhin fast zwanzig Minuten. Egal, die frische, kühle Herbstluft und die Bewegung haben mir gut getan.

Ich bin in den Messehallen angekommen, weise mein Ticket vor und marschiere Richtung Ausstellungshalle Nummer 8. Meine Vorstellung ist, dass ich während meines zweitägigen Aufenthalts viel Neues, einige Innovationen, haufenweise Spannendes, Bekanntes und unsere heutigen Lieferanten sehen werde.

Die Wegweiser führen mich in die Halle 8, die kleiner ist, als erwartet. Ich schlendere durch die Gänge, vorbei an gigantischen Waschmaschinen, Tücherfaltmaschinen, mannshohen Wäschetrocknern, Bügel-/Faltmaschinen für Bettlacken, Tischtücher und andere grossen Textilstücke, Anbietern von Hemdenfinishern (das sind die Maschinen, in welche Hemden eingespannt und anschliessen mit Dampf aufgeblasen und ‘gebügelt’ werden), Bügelpressen, Bügelsystemen verschiedenster Art und Grösse, führe spannende Gespräche mit Anbieter unterschiedlichster Maschinen und finde schlussendlich unseren Lieferanten der gewerblichen Bügelsysteme mitten im Gewühl. Diesen Zwischenstopp nutze ich, um mit meinem Kontaktmann Maurizio über Produkte, Visionen, Strategien und übers Leben zu diskutieren. Natürlich gibt’s bei einem Italiener ein Glässchen Prosecco und leckeren Parmigiano dazu.

Acht Kilometer habe ich heute zu Fuss bereits zurückgelegt und entscheide, den Messetag heute zu beenden. Mit der S-Bahn fahre ich ins Zentrum, irre einen Moment von links nach rechts, um dann geradeaus zu gehen, bis ich mein Hotel finde.

Jetzt sitze ich in der Hotelbar, genehmige mir ein kleines Bier und schreibe diesen Bericht.

Morgen geht’s zurück an die Messe, um den Rest zu erkunden und alles nochmals genauestens zu inspizieren.

Donnerstag, 7. November 2024 – zweiter Messetag.

Nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück verlasse ich das Hotel in Richtung Messe. Diesmal jedoch nicht mit einem überteuerten Taxi, sondern mit der S-Bahn, die im Messe-Ticket inbegriffen ist. Man lernt, wenn man die Fahrpläne studiert und die Unterlagen genauer durchsieht…

Die Fahrt dauert knappe 10 Minuten und ich lande direkt im Messegelände – sehr praktisch.

Ich betrete wieder die Halle 8 und staune über den Besucheransturm. Heute sind sicher doppelt so viele Besucher anwesend, wie gestern. Unbeirrt schlendere ich wieder durch die Gänge und staune schon wieder. Ich tauche ein in die gigantische Welt der Waschmaschinen, Trockner, Finisher, Textilfaltmaschinen, Roboter gesteuerte Sortieranlagen und sehe vor lauter Bäumen den Wald fast nicht mehr. Gefühlt an jedem dritten Stand stehen Hemdenfinisher, die ein Hemd oder eine Bluse in weniger als zwei Minuten faltenfrei hinkriegen. Sehr spannend. Ich erfahre, dass sich die Anschaffung eines Hemdenfinishers lohnt, wenn pro Tag mindestens 250 Wäschestücke damit ‘gefinished’ werden.

Nebenan werden riesige Maschinen, entweder von Hand oder Förderbänder, mit Lacken gefüttert, die ohne manuelles zutun innert weniger Augenblicke gebügelt, millimetergenau zusammengefaltet und anschliessend fein säuberlich gestapelt werden. Am nächsten Stand werden Hosen eingespannt, aufgeblasen, gedampft und, wieder ohne manuelles zutun, ‘gefinished’. Überall bleibe ich stehen, sehe mir die Installationen an und staune, wie schnell und exakt das alles geht. Und ich frage mich: wer sind die Kunden, die solche Installationen und Maschinen kaufen? Immerhin sprechen wir hier von mehreren hunderttausend Franken pro Installation. Alleine schon der benötigte Platz – je nach Ausstattung über 200m2 – ist ja nicht in jeder Wäscherei vorhanden, geschweige denn die benötigten finanziellen Mittel.

Ich schlendere weiter und freue mich, ein bekanntes Gesicht zu sehen: Luigi aus Italien, der unsere VollDampf Dampfstationen und 3-Matic EVO Bügeltische produziert. Die herzliche Begrüssung freut mich und wir setzen uns an seinen Tisch. Wir philosophieren über die ausgestellten Maschinen und Installation, sehen uns gemeinsam seine mitgebrachten Bügelsysteme an und tratschen auch ein bisschen über Autos, gute Weine und feines Essen. Männer halt.

Ein letzter Rundgang, ein paar spannende Gespräche und ein abschliessender Blick zurück auf die imposanten Maschinen, dann geht’s zurück zur S-Bahn. 30 Minuten später marschiere ich durch die Sicherheitskontrolle am Flughafen, esse eine Kleinigkeit und halte mich bereit für den Rückflug.

Auch wenn die meisten der ausgestellten Maschinen und Installationen in einer anderen Liga zuhause sind, war die Texcare Messe sehr spannend, lehrreich und hat meinen Horizont erweitert. Ich habe viel Neues gesehen und viel über die Textilpflege und -Verarbeitung gelernt. Ich konnte mich mit meinen Lieferanten aus Italien treffen, habe mich von Angesicht zu Angesicht über offene Punkte unterhalten und mich über Neuheiten aus den jeweiligen Sortimenten informieren können.

Jetzt bin ich froh, wieder nach Hause reisen zu können.

Alles in allem eine tolle Erfahrung, diese Texcare Messe, finde ich. Die Reise war’s wert, auch wenn ich mit mehr oder weniger leeren Händen nach Schwarzenbach zurückkehre.

8. November 2024 – Thomas Speck

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